Video: Eine Geschichte über die REALITÄT | Eimer und Steinchen

Möchtest du die rote Pille oder die blaue Pille?

Hallo, liebe Deutschlernende!

Ich bin Marco von Authentic German Learning und heute reden wir über die Realität.

Der Schnelltipp: Stephen Krashen ist ein Sprachwissenschaftler und emeritierter Professor der University of Southern California.

Seine fünf Hypothesen sind wissenschaftlich untermauert und beschreiben, wie man eine Sprache effektiv lernen kann - inklusive die Grammatik.

These Nummer eins: Grammatikerwerb ist nicht dasselbe wie Grammatiklernen.

Es besteht ein Unterschied zwischen dem Erwerben einer Sprache und dem Lernen einer Sprache.

Das eine passiert unbewusst, das andere bewusst mit Auswendiglernen und all sowas.

These Nummer zwei (die Input-Hypothese):

Der Grammatikerwerb ist nur möglich durch sprachlichen Input, der leicht über dem Sprachniveau des Lernenden liegt.

Hypothese Nummer drei (die Monitor-Hypothese):

Abstraktes Grammatikwissen ist nur zur Kontrolle (Monitoring) verfügbar. Das heißt, das Auswendiglernen von Grammatikregeln wird dir lediglich dabei helfen, das, was du sagst und das, was du schreibst, zu kontrollieren.

These Nummer vier, die Hypothese von der natürlichen Ordnung:

Die Natur gibt die Reihenfolge vor, in der Grammatik gelernt werden kann.

Das heißt, wenn du Grammatik lernst [erwirbst], dann gibt es eine bestimmte Reihenfolge, WIE du Grammatik lernst [erwirbst] und du kannst dich nicht dazu zwingen, bestimmte Schritte zu überspringen, um eine bestimmte grammatikalische Struktur zu erlernen.

These Nummer fünf, die Hypothese vom affektiven Filter:

Es bestehen affektive Filter, die das Lernen beeinflussen. Das heißt, wenn du zum Beispiel sehr gestresst bist oder das Gefühl hast, du stehst unter Druck, dann fällt es dir schwerer, eine Sprache zu erwerben - weshalb ich oft sage:

Entspanne dich; lehne dich zurück und lass die Sprache einfach auf dich einwirken.

Es war einmal ein Schäfer und dieser Schäfer hatte über hundert Schafe.

Es war für ihn schwierig, den Überblick zu behalten über seine Schafe.

Seine Schafe weideten auf einer großen Wiese und über Nacht waren sie in seinem Stall bzw. in einem großen, eingezäuntem Gebiet und es gab nur ein Tor, durch das die Schafe in dieses eingezäunte Gebiet gelangen konnten.

An diesem Tor hing ein Eimer.

An diesem Tor hat der Schäfer einen Eimer angehängt.

Jeden Abend, wenn die Schafe wieder heimkamen, hat er einen Stein aus dem Eimer genommen (denn in dem Eimer waren Steine) und hat diesen Stein weggeworfen.

Für jedes Schaf, das in das eingezäunte Gebiet ging, nahm er ein Stein heraus und legte ihn weg.

Wenn alle Schafe zu Hause waren, wenn alle Schafe in diesem Gebiet waren, war der Eimer leer. Wenn der Eimer nicht leer war, dann wusste er, dass Schafe fehlten. Er wusste, dass noch ein paar Schafe irgendwo da draußen sind und dann hat er sich auf die Suche gemacht nach diesen Schafen, hat sie gefunden und dann hat er sie in Sicherheit gebracht.

Er musste dies machen, weil Wölfe in der Gegend waren und hätte er nicht auf seine Schafe achtgegeben, dann hätten die Wölfe über Nacht seine Schafe gerissen - die Wölfe hätten die Schafe gefressen.

Jeden Morgen war der Eimer leer. Jeden Morgen, wenn er die Schafe wieder rausließ, dann hat er für jedes Schaf, was rausging, einen Stein in den Eimer gelegt.

Ich hoffe, ihr habt das System verstanden:

Seine Idee war, dass die Steine in dem Eimer die Schafe repräsentieren, die draußen sind.

Dann kam ein Mann vorbei und er erklärte dem Mann sein System und der Mann sagte zu ihm:

“Warum machst du denn nicht einfach mehr Steine rein?“ Der Mann nahm einen Stein und warf ihn in den Eimer und sagte: “So, jetzt hast du mehr Schafe!

Ist das nicht toll?“ Darauf sagte der Schäfer, “Nein, nein, nein, nein! So funktioniert das nicht!“ Er nahm den Stein wieder heraus.

“Jetzt ist es wieder in Ordnung.“ Der Mann meinte:

“Ja, aber warum funktioniert das nicht?

Was für eine Magie steckt hinter deinem System, dass die Steine immer die Anzahl der Schafe sind?

Dadurch, dass du diese Magie hast, kannst du doch diese Magie nutzen!

Du kannst diese Magie nutzten!

Du kannst doch einfach ein paar Steine darein machen und dann hast du mehr Schafe!“ Der Schäfer meinte:

“Nein! So funktioniert das nicht!

Ich muss schon die Regeln befolgen.“ Lange Rede kurzer Sinn (lange Geschichte, eigentlich viel Sinn):

Das ist, wie wir Menschen uns in der Realität bewegen.

Wir haben die Realität und dann haben wir eine mentale Karte von der Realität.

Das, was wir denken ist praktisch unser Eimer und “die Schafe“ ist die Realität.

Und ich denke, unser Ziel sollte es sein, dass wie die Welt draußen ist und wie Welt drinnen ist - dass das eine das andere repräsentiert.

Und wenn wir Informationen bekommen, dass etwas anders ist, als wir es gedacht haben, dann müssen wir unsere mentale Karte überprüfen und korrigieren. Und genau, wie es nicht möglich ist (wie der Mann meinte), einfach ein paar Steine reinzumachen, ist es auch nicht möglich, dass wir unsere mentale Karte einfach fälschen, weil sich dann die Realität nicht ändert.

Egal, wie unsere mentale Karte ist, egal, was wir denken, egal, was unsere zu Überzeugungen sind, egal, was unsere Meinungen sind - die Realität ist, wie sie ist.

Und erst, wenn wir es so machen, dass die Steine in unserem Eimer die Schafe repräsentieren, nur dann können wir verhindern, dass unsere Schafe gerissen werden, nur dann können wir sicherstellen, dass wir gute Schäfer sind und dann können wir sicherstellen, dass unsere Schafe sicher sind.

Ich hoffe, das war inspirierend für dich.

Ich fand die Geschichte sehr spannend, als ich sie zum ersten Mal gehört habe.

Ich habe sie von LessWrong. Wir sehen uns morgen.

Bleibe in der Realität; überprüfe deine mentale Karte und wir sehen uns morgen. Tschüss und bis später!

Eine kleine Bitte zum Schluss:

Was begeistert dich? Was fasziniert dich?

Was inspiriert dich? Was motiviert dich?

Ich möchte über Themen sprechen, die dich auch wirklich interessieren. Ich möchte, dass du auf eine interessante Art und Weise Deutsch lernen kannst. Deswegen bin ich auf dein Themenvorschlag angewiesen.

Falls du einen Themenvorschlag für mich hast oder zwei oder drei oder vier oder fünf, dann würdest du mir sehr helfen, wenn du mir einen Kommentar schreibst mit diesen Themenvorschlägen und ich werde versuchen, es so bald wie möglich umzusetzen.

Das wäre total super und für dich wird es bestimmt auch total super, weil du dann noch viel besser Deutsch lernen kannst, weil ich über Themen spreche, die dich interessieren. Das ist immer mein Ziel, insofern hinterlasse mir diesen Kommentar und ich bedanke mich im Voraus und wir beide sehen uns morgen! Tschüss!