Video: Gedicht: Prometheus von Goethe | Sturm und Drang [learn German with poems]


Transcript

Hast du nicht alles selbst vollendet, Heilig glühend Herz?

Und glühtest jung und gut!

Sturm und Drang!

Hallo, liebe Deutschlernende!

Sorry, ich wollte euch nicht erschrecken, aber ich habe in meiner heutigen E-Mail die Sturm-und-Drang-Phase erwähnt (eine literarische Richtung der deutschen Literatur) und ich möchte euch heute ein Beispiel aus der Sturm-und-Drang-Zeit vorlesen.

Ein richtig schönes Gedicht!

Aber bevor wir dazu kommen, möchte ich zwei Dinge sagen.

Nummer eins: Ich habe auf euer Feedback gehört und ich mache es jetzt so, dass ihr beide Untertitel (Deutsch und Englisch) an- und ausschalten könnt.

Ihr seht jetzt nicht mehr hier deutsche Untertitel, sondern klickt einfach auf die Optionen, um entweder die deutschen oder die englischen Untertitel einzustellen - je nachdem, welche [Option] besser für euch ist.

Mein Tipp: Benutzt sie nicht immer.

Versucht, dieses Video auch ohne Untertitel zu verstehen.

Und wenn du beide brauchst, dann schau dir das Video am besten zweimal an, weil du so auch viel mehr verstehst.

Schau es dir mit englischen Untertiteln an, dann weißt du worum es geht.

Dann schaue es dir mit deutschen Untertiteln an.

Und wenn du dann noch eine Herausforderung haben willst, und wirklich dich trainieren willst, Deutsch nur zu hören und zu verstehen, dann schau dir das Video ohne Untertitel an.

Die zweite Nachricht für heute ist, dass ich einen neuen Förderer auf Patreon habe.

Vielen Dank, Nicolas - das ist echt total super!

Und auch vielen Dank an all die anderen Förderer.

Ihr gebt mir die finanzielle Unterstützung, die ich brauche, um diese Videos immer und immer weiter zu machen - bis in alle Ewigkeit. ;) Nun gut. Kommen wir zum Gedicht.

Das Gedicht heißt Prometheus und wurde von dem berühmten deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe geschrieben. Das Gedicht stammt wie gesagt aus der Sturm-und-Drang-Zeit und es geht darin um den Halbgott Prometheus, der (wenn ihr den Mythos kennt) - der hat den Menschen das Feuer gegeben.

Das Feuer war erst etwas, was nur den Göttern gehörte.

Aber dieser Halbgott hat das Feuer gestohlen und es den Menschen gegeben.

Dafür wurde er von dem Obergott - von Zeus - bestraft.

Er wurde an einem Pfahl festgebunden und jeden Tag kam ein Rabe [Korrektur : Adler] und fraß seine Leber. Der Rabe [Korrektur : Adler] ist hier hingeflogen, hat ihn angepikst [gestochen] und seine Leber gefressen und weil er ein Halbgott war, ist seine Leber immer wieder nachgewachsen.

Das ist eine ganz schöne [schwere] Bestrafung dafür, dass er den Menschen das Feuer gegeben hat.

Eine Sache, die eigentlich lobenswert ist!

Und da können wir verstehen, dass Prometheus sehr, sehr wütend war.

Dies ist das Gedicht Prometheus von Johann Wolfgang von Goethe aus der Zeit des Sturm und Drangs:

Bedecke deinen Himmel, Zeus, Mit Wolkendunst Und übe, dem Knaben gleich, Der Disteln köpft, An Eichen dich und Bergeshöhn; Mußt mir meine Erde Doch lassen stehn Und meine Hütte, die du nicht gebaut, Und meinen Herd, Um dessen Glut Du mich beneidest.

Ich kenne nichts Ärmeres Unter der Sonn als euch, Götter!

Ihr nähret kümmerlich Von Opfersteuern Und Gebetshauch Eure Majestät Und darbtet, wären Nicht Kinder und Bettler Hoffnungsvolle Toren.

Da ich ein Kind war, Nicht wußte, wo aus noch ein, Kehrt ich mein inneres [Korrektur: verirrtes] Auge Zur Sonne, als wenn drüber wär Ein Ohr, zu hören meine Klage, Ein Herz wie meins, Sich des Bedrängten zu erbarmen.

Wer half mir Wider der Titanen Übermut?

Wer rettete vom Tode mich, Von Sklaverei?

Hast du nicht alles selbst vollendet, Heilig glühend Herz?

Und glühtest jung und gut, Betrogen, Rettungsdank Dem Schlafenden da droben?

Ich dich ehren? Wofür?

Hast du die Schmerzen gelindert Je des Beladenen?

Hast du die Tränen gestillet Je des Geängsteten?

Hat nicht mich zum Manne geschmiedet Die allmächtige Zeit Und das ewige Schicksal, Meine Herrn und deine?

Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehen, Weil nicht alle Blütenträume reiften?

Hier sitz ich, forme Menschen Nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Zu leiden, zu weinen, Zu genießen und zu freuen sich, Und dein nicht zu achten, Wie ich!

Ich hoffe, euch hat das Gedicht gefallen!

Ich hoffe, es war inspirierend und ich wünsche euch einen wunderschönen Tag und wie immer:

Bis morgen! Tschüss!

Have you heard about the Academy?

Check out the Academy

Would you like personal German coaching?

Get Personal German Lessons